Mit dem Computer können viele Dinge schneller erledigt werden, die ohne Computer überhaupt nicht hätten erledigt werden müssen.

Marshall McLuhan

[…] to do nothing at all is the most difficult thing in the world, the most difficult and the most intellectual.

Oscar Wilde, Gilbert in “The Critic as Artist”

More Nongkrong – Warten in Indonesien

Hier eine weitere Definition, was nongkrong bedeutet und welche Bedeutung es in Indonesien hat:

“To hang around” might be the right expression in English for nongkrong, while a friend of mine thinks that “to chill out” is the right translation. For Indonesians, nongkrong simply means “to meet and talk, and smoke for some”.

Quelle: thejakartapost.com

Idleness

Definition von ‘Idleness’ nach  Joshua Glenn:

Idleness so called, which does not consist in doing nothing, but in going a great deal not recognized in the dogmatic formularies of the ruling class, has a good right to state its position as industry itself,” insisted a young Robert Louis Stevenson. How right he was! Idleness [from the Old English word “worthless, useless”] may look to the untrained eye like laziness, slacking, killing time. Unlike slacking though, idling is not the opposite of working hard, but is instead a rare, hard-won mode in which your art is your work, and your work is your art.

 

Parawaiting

Gleitschirmfliegen ist mit Warten verbunden, dem sogenannten “parawaiting”. Parawaiting tritt immer dann auf, wenn die Flugbedingungen noch zweifelhaft sind, also zu wenig Wind, zuviel Wind, Wind aus der falschen Richtung, keine Thermik, Regen, Nebel etc. einen Start verhindern. Bei der häufig sehr schönen Kulisse läßt es sich aber auch sehr gut warten und einfach nur in die Landschaft starren, Vögel beim Soaring zusehen, den Windsack bebobachten, ein Buch lesen, schlafen oder in die Gipfelhütte einkehren. Alle warten auf bessere Bedingungen und zwischendurch startet jemand (”Dummy”), an dem man dann die Bedingungen genau beobachten kann. Kommt er gut raus und/oder kann sich in der Luft halten, setzen die lemmigartigen Startvorbereitungen ein. Säuft er ab oder hat einen gewagten Start, geht das Parawaiting weiter. Zwischendurch lassen sich auch Extrem-Parawaiter am Startplatz blicken. Sie ziehen das parawaiting dem paragliding vor und warten of die richtigen Startbedingungen ad infinitum. Das richtige Parawaiting erfolgt in gespannter Gelassenheit, also fast startfertig ohne sich stressen zu lassen. Durch Flugentzug ist die richtige Gelassenheit allerdings leicht gefährdet.

Kann warten

Sie sind die Ablage für unwichtige Vorgänge? Sie werden mit Belanglosigkeiten überschwemmt? Sie möchten jemandem Ihre Anerkennung für seine Fähigkeit zum Müßiggang schriftlich kundtun? Jetzt gibt es dafür das richtige Utensil. Den “KANN WARTEN” Stempel. Vielseitig einsetzbar, der Schreck des Chefs und bei der Priorisierung unten beginnend.

Der beliebte KANN WARTEN Stempel

Der beliebte KANN WARTEN Stempel

Außerdem schlägt er den in Amtsstuben und Kanzleien auftauchenden “per E-Mail” Stempel und neutralisiert den “Eilt! Bitte sofort vorlegen” Stempel. Ein eingescannter Stempelabdruck ersetzt Ihren langweiligen E-Mail Autoresponder. Sie können ihn auf Ihrem Schreibtisch platzieren und damit Ihrem Chef subtil Ihre Unabhängigkeit unter die Nase reiben. Anfänger benutzen ihn ohne Farbe, echte Warter wählen ein kaminrote Stempelfarbe. Behörden: Sie erhalten Mengenrabatt. Schicken Sie uns auch Ihre mit “KANN WARTEN” beschiedenen Anträge per Scan oder Fax. Unter den besten Einsendungen verlosen wir drei Stempel. Beigelegte Antworten der Antragsteller auf Ihren “KANN WARTEN” Bescheid erhöhen Ihre Gewinnchance!

Wir warten

So ist es richtig! Anscheinend sind wir in München nicht die Einzigen die Warten. Umso mehr freut es uns, daß diese Botschaft so plakativ auch im geschäftlichen Umfeld präsentiert wird. Wer hat schon soviel Platz auf seinem privaten Fortbewegungsmittel, die frohe Botschaft adäquat zu platzieren.

Wir warten. Eine klare Botschaft of dem Warter-Van

Wir warten. Eine klare Botschaft of dem Warter-Van

Kultur Warten

Auch oder gerade in anderen Kulturen ist das Warten verbreitet. Als Beispiel für eine entspannte Nation dient hier Indonesien. Hier heißt das Warten ‘nongkrong’ und es gibt sogar einen Begriff für ‘Warteort’.

Indonesien:

If one thing stands in stark contrast to Jakarta’s fast pace, and is its natural antidote, it is the delicate art of nongkrong. The official dictionary definition of the verb is ‘sitting around and not working’, but in colloquial Bahasa Indonesia translates as something like ‘hanging out’. The act can be performed by squattering on the roadside, sitting on the front steps of one’s house, lying in a hammock, sitting atop a bunch of parked motorbikes, or even leaning against a railing in the shopping mall. Classic nongkrong is done wearing flip-flops and smoking a pungent kretek clove cigarette. Nongkrong is a means without an end. The purpose of nongkrong is…nongkrong. And it is not a fleeting, fiveminute activity. Nongkrong must be long and drawn out, with absolutely no sense of urgency and no agenda whatsoever. If someone is doing something else like eating, for instance, they are not nongkrong, they are eating. Similarly, if they have to be somewhere in half an hour, they are not nongkrong either.

Quelle: Jakarta Inside Out, Daniel Ziv, 2002, Equinox Publishing (Asia) Pte.Ltd. Jakarta/Singapur, ISBN 979-95898-7-8

Informationen: nongkrong (alternative spelling: tongkrong); (informal) squat; (informal) sit around doing nothing, hang out; idle, not in use nongkrongan [kata dasar/root word : nongkrong] (alternative spelling: tongkrongan) place where someone sits around idly.

The Book of Idle Pleasures

Das Buch “The Book of Idle Pleasures” von Dan Kieran und Tom Hodgkinson ist Balsam für alle Gestressten, Genervten und Unruhigen. Mit 202 “idle pleasures” geben die Autoren  dem Geplagten ein Stück Entspannung zurück; diese setzt übrigens schon beim Lesen ein. Einer unserer “Pleasure”-Favoriten ist “Strolling Through the City”. Im Paris des neunzehnten Jahrhunderts ist der Idler oder Warter auch als Flaneur bekannt. Die Art und Weise des damaligen Flanierens weicht allerdings grundlegend von unserem heutigen Verständnis ab. Zeit, sich die alten Gewohnheiten etwas genauer anzusehen – Aufmerksamkeit garantiert:

Some of the most extreme flaneurs used to take a tortoise on their walks, because they liked to let the tortoise set the pace.

Eine Beschäftigung für alle Altergruppen ist auch “Squeezing Bubble Wrap”. 100 Quadratmeter Luftpolsterfolie bekommt man schon für € 30,00. Das sollte für ausdauernden Spaß sorgen. Als Spielvarianten empfiehlt Mr Hodgkinsen die Luftpolster als Schlafsack zu verwenden oder durch Formung eines riesigen Balls ein Maschinengewehr zu simulieren.

Exoten

Wie uns Frau Andrea Giesbrecht-Schmitz vom General-Anzeiger Bonn zu verstehen gibt, sind wir mit unserer Warteeinstellung auf ziemlich verlorenem Posten. Wir üben uns in Geduld; das richtige Warten will gelernt sein.

“Es gibt jedoch Exoten, die sich nicht nur in Geduld üben, sondern für die das Warten sogar ein Genuss ist. Die Freunde von www.warten.org zum Beispiel erklären das Warten zu einem Luxus in einer beschleunigten Welt: Es komme nur darauf an, wie man wartet. Sie blicken nach Indonesien, wo warten nongkrong heißt, was übersetzt so viel bedeutet wie “herumsitzen und nichts tun”.