Das Leben kann ein einziges Warten sein; für viele Menschen ist das Warten eine ärgerliche Zwangspause. Die Frage worauf die Menschen warten, läßt sich leicht beantworten. Auf den Arzttermin, den Zug oder die Verabredung. Allerdings führt diese Frage in die falsche Richtung. Unter warten soll nicht das ‘warten auf’, nicht das fremdbestimmte Warten verstanden werden. Vielmehr soll der Genuß des Wartens im Vordergrund stehen. Warten als Luxus in einer beschleunigten Welt. Schwieriger ist daher die Frage, wie man wartet. Das Wartezimmer (Arzt) oder der Warteraum (Bahn) nimmt dabei eine ambivalent Rolle ein, da ein Genuß desselben durch ein Warten auf den Termin im Vordergrund steht. Hier dreht sich alles um den baldigen Start des Termins. Wann werde ich den Arzt sehen oder wann fährt die Bahn endlich ab! Dabei ist die Zeit sowohl ökonomisch im Sinne von ‘Zeit ist Geld’ als auch persönlich für das Wohlbefinden falsch genutzt. Wie ist also das Warten zu gestalten? Im Mittelpunkt des richtigen Wartens steht nicht das zukünftige Ereignis auf das fast immer gewartet wird. Es ist das Auskosten, der Genuß des Augenblicks, des Jetzts – also der Gegenwart – die es zu gestalten gilt. Die Zeit zur Spekulation über die Zukunft zu verwenden, kann die Wartezeit geradezu zu einer Tortur werden lassen und unnötigen Streß verursachen. Anderen ist die Wartezeit als Einfallstor für verdrängte Fragen und Probleme zu wider. Die ständige Beschäftigung mit anderen Themen und Problemen wird durch die zwangsweise auferlegte Wartezeit kontakariert. Was genau in der Wartezeit getan werden kann ? Gelassenheit bewahren! Beobachten Sie einfach einmal in Ruhe ihre Umgebung und entspannen Sie sich.